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Therapiekombinationen im Sport: Wie Finasterid die Anwendung beeinflusst
Im Sport werden häufig verschiedene Therapien eingesetzt, um Verletzungen zu behandeln oder die Leistung zu verbessern. Eine dieser Therapien ist die Anwendung von Finasterid, einem Medikament zur Behandlung von Haarausfall. Doch wie beeinflusst die Einnahme von Finasterid die Anwendung anderer Therapien im Sport? In dieser Arbeit werden wir uns mit den Auswirkungen von Finasterid auf die Sportpharmakologie beschäftigen und praktische Beispiele aus der Sportwelt betrachten.
Wirkungsweise von Finasterid
Finasterid ist ein Medikament, das zur Behandlung von androgenetischer Alopezie, auch bekannt als männlicher Haarausfall, eingesetzt wird. Es hemmt das Enzym 5α-Reduktase, welches für die Umwandlung von Testosteron in das stärkere Dihydrotestosteron (DHT) verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms wird die Produktion von DHT reduziert und somit der Haarausfall gestoppt.
Da DHT auch eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Funktion der männlichen Geschlechtsorgane spielt, kann die Einnahme von Finasterid auch zu Nebenwirkungen wie einer verminderten Libido, Erektionsstörungen und einer verminderten Spermienproduktion führen.
Auswirkungen auf die Sportpharmakologie
Die Einnahme von Finasterid kann Auswirkungen auf die Sportpharmakologie haben, da es die Hormonproduktion und -regulation beeinflusst. Testosteron ist ein wichtiges Hormon für den Muskelaufbau und die Leistungsfähigkeit im Sport. Durch die Hemmung von 5α-Reduktase und somit der Reduktion von DHT, kann auch die Produktion von Testosteron beeinträchtigt werden.
Dies kann sich negativ auf die sportliche Leistung auswirken, da Testosteron unter anderem für die Steigerung der Muskelmasse, die Verbesserung der Ausdauer und die Regeneration nach dem Training verantwortlich ist. Eine Studie an männlichen Ratten zeigte, dass die Einnahme von Finasterid zu einer Abnahme der Muskelmasse und einer Verschlechterung der Ausdauer führte.
Ein weiterer Aspekt, der in der Sportpharmakologie berücksichtigt werden muss, ist die mögliche Maskierung von Dopingmitteln. Finasterid kann die Konzentration von DHT im Urin reduzieren, was dazu führen kann, dass die Einnahme von Dopingmitteln, die auf DHT basieren, nicht nachgewiesen werden kann. Dies kann zu einem Vorteil für Athleten führen, die unerlaubte Substanzen einnehmen.
Praktische Beispiele
Ein bekanntes Beispiel für die Anwendung von Finasterid im Sport ist der ehemalige Radprofi Lance Armstrong. In seinem Buch „It’s Not About the Bike“ gibt er zu, dass er während seiner Karriere Finasterid eingenommen hat, um Haarausfall zu verhindern. Armstrong wurde später des Dopings überführt und seine Siege bei der Tour de France wurden ihm aberkannt.
Auch im Bodybuilding wird Finasterid häufig eingesetzt, um den Haarausfall zu stoppen, der durch die Einnahme von anabolen Steroiden verursacht werden kann. Allerdings kann dies auch zu einer Beeinträchtigung der Muskelmasse und der sportlichen Leistung führen, wie bereits erwähnt.
Fazit
Die Einnahme von Finasterid kann Auswirkungen auf die Sportpharmakologie haben, da es die Hormonproduktion und -regulation beeinflusst. Athleten sollten sich bewusst sein, dass die Einnahme dieses Medikaments zu einer Verschlechterung der sportlichen Leistung führen kann und auch zu einer Maskierung von Dopingmitteln führen kann. Es ist wichtig, dass Sportler sich vor der Einnahme von Medikamenten über mögliche Auswirkungen auf ihre sportliche Leistung informieren und diese mit ihrem Arzt besprechen.
Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Studien weitere Erkenntnisse über die Auswirkungen von Finasterid auf die Sportpharmakologie liefern werden, um Athleten dabei zu helfen, fundierte Entscheidungen über die Anwendung dieses Medikaments zu treffen.
Generell sollte die Anwendung von Finasterid im Sport kritisch betrachtet werden und nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen und Auswirkungen auf die sportliche Leistung zu minimieren.
Quellen:
1. Traish AM, Hassani J, Guay AT, Zitzmann M, Hansen ML. Adverse side effects of 5α-reductase inhibitors therapy: persistent diminished libido and erectile dysfunction and depression in a subset of patients. J Sex Med. 2011;8(3):872-884.
2. Kicman AT. Pharmacology of anabolic steroids. Br J Pharmacol. 2008;154(3):502-521.
3. Nieschlag E, Swerdloff R, Nieschlag E, Swerdloff R. Testosterone: action, deficiency, substitution. Springer-Verlag; 2012.